Werkbesprechungen |
Requiem in c-Moll MH 155 (Schrattenbach-Requiem) J.M. Haydn, der jüngere Bruder von Joseph Haydn, trat 1763 als „Hofmusicus und Concertmeister“ in die Dienste seines Förderers, des Erzbischofs von Salzburg, Sigismund Christoph Graf Schrattenbach. Mit der Aufführung des Schrattenbach-Requiems gedenkt die Stiftsmusik St. Peter seit vielen Jahren des großen Salzburger Komponisten, der mit der Erzabtei eng verbunden war, des Todestages des Salzburger Komponisten. Die Missa pro Defuncto Archiepiscopo Sigismundo repräsentiert Haydns erste große kirchenmusikalische Komposition für den Salzburger Hof und entstand wohl auch unter dem Eindruck der persönlichen Trauer. Haydns einziges Kind, Aloisia Josepha, verstarb am 27. Januar 1771 noch vor Vollendung des ersten Lebensjahres. Diesen Verlust konnte er sein Leben lang nicht überwinden. Auf den 16jährigen W. A. Mozart – Vater und Sohn Mozart wirkten bei der ersten Aufführung mit – hat das Schrattenbach-Requiem einen nachhaltigen Eindruck gemacht. Haydns Vorbild ist in Mozarts unvollendet gebliebenem Requiem KV 626 zu bemerken, wenngleich Michael Haydns Totenmesse in ihrer Anlage noch stärker der Salzburger Tradition entspricht. Michael Haydn wurde am 13. August 1806 in der Kommunalgruft im Petersfriedhof Salzburg beigesetzt. Anlässlich einer der regelmäßigen Gruftleerungen beschaffte sich Haydns Witwe den Schädel ihres verstorbenen Mannes und stellte ihn neben ihrem Bett auf. Nach ihrem Tod wurde die Reliquie in einer Urne, die Teil des Haydn-Grabmals in der Stiftskirche ist, verwahrt. Heute befindet sich Michael Haydns Schädel im Safe des Stifts St. Peter. |
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